


Beschaulicher kleiner Stadtteil mitten im Grünen.DIE DUGGENKOPPEL von Kröpelin!
Im Oktober 1939 hatte das Land Mecklenburg die unbebaute Fläche „Duggenkoppel” für 18 000 Reichsmark an die Stadt Kröpelin verkauft. 1943 wurden hier Notunterkünfte und eine Entlausungs- und Badeanstalt gebaut. Anwohner erinnern sich, dass diese noch bis 1954 genutzt wurde. Später war es ein Waschhaus mit eingemauertem großem Waschkessel. Wenn die große Wäsche anstand, trugen sich die Frauen mit Datum in ein Buch ein und hatten dann die Waschküche einen Tag zur Benutzung frei.
Das Wasser musste von einer Pumpe mit Eimern geholt werden. Es gab vier solcher Pumpen, verteilt in der Duggenkoppel bis hin zur Weidestraße. Gespült wurde im Stadtbach. Männer der Siedlung hatten diesen eigens dafür angestaut und die Wasserqualität erlaubte es, noch bis 1960, dort Wäsche zu spülen. Auch beim wöchentlichem Bade fand das Waschaus eine Nutzung. Der Waschkessel musste geheizt werden und mit einer großen Schöpfkelle entnahm man dann das heiße Wasser, um es in einer Zinkbadewanne mit kaltem Wasser zu temperieren. Auch bei dieser Nutzung mussten sich die “Dunggenkoppler” rechtzeitig anmelden. Nicht zu vergessen, die Verdunklung des Fensters, denn Lausbuben kiebitzten gerne einmal, wenn sich Frau Nachbarin ein Wannenbad im Evaskostüm gönnte. In den Behelfsheimen, die die kröpeliner Firma Martens errichtete, fanden Hamburger, die durch die Bombenangriffe ihr Haus verloren hatten, und Flüchtlinge eine Unterkunft.
So ein Behelfsheim wurde damals von 2 Familien bewohnt. Jede hatte einen separaten Eingang zu zwei Wohnräumen mit einem Abstellraum und Keller. Hinter dem Haus lag ein Hausgarten, der von der Größe her ausreichte, um sich mit Obst und Gemüse zu versorgen. Die meisten Bewohner bauten an oder errichteten kleine Ställe zur Vieh- und Kleintierhaltung. Kaninchen und Hühner hatte fast jede Familie und so manch einer hielt sich Schweine. Geschlachtet wurde dann auch wieder im Waschhaus.“Dunkelkoppel” nannte der Volksmund in der Stadt dieses Wohngebiet, weil es nur wenige Straßenlampen hatte und dementsprechend schlecht beleuchtet war. Es gab keine befestigten Wege und bei Regen waren Gummistiefel unentbehrlich. Doch das ist lange her.Schon 1962 wurde der Stadtteil an die zentrale Wasserversorgung angeschlossen. Ein Anschluss an die zentrale Kläranlage der Stadt erfolgte aber erst vor wenigen Jahren. Mit dieser Maßnahme erhielt die Duggenkoppel auch gleich eine ganz neue Straße. Viele Bewohner hatten die Behelfsheime Ende der sechziger Jahre gekauft. Meist beide Hälften wurden schon zu DDR Zeiten modernisiert und sind heute schmucke kleine Häuschen. An der Bauform wurde nichts verändert. Alles ist ebenerdig ohne Geschossausbau gehalten und somit auch altersgerecht. So ist die Duggenkoppel ein richtiges Kleinot für ruhiges Wohnen, mitten in schöner Natur. Neue Häuser entstanden ebenfalls. In südlicher Richtung des Wohngebietes, in der Weidenstraße, werden noch weitere gebaut. Das Gebiet hat übrigens eine lange Geschichte. Das Gut Duggenkoppel hatte viele Besitzer, behielt aber bis 1945 seine absolute Eigenständigkeit und war dadurch eine Kuriosität unter mecklenburgischen Rittergütern.